Themendossier:

Bildungsmedien in
der Lehrerbildung

Die Lehrerbildung in Deutschland lässt sich in drei Phasen gliedern: In der so genannten „ersten Phase“ absolvieren angehende Lehrkräfte ein erziehungswissenschaftliches sowie fachdidaktisches Studium an einer Universität oder an einer Pädagogischen Hochschule. In der so genannten „zweiten Phase“ werden die Hochschulabsolventen im Vorbereitungsdienst bzw. Referendariat an die Schulpraxis herangeführt. Die „dritte Phase“ umfasst die lebenslange berufliche Weiterbildung. In allen drei Phasen kommen professionelle Bildungsmedien zum Einsatz, die von wissenschaftlichen Fachverlagen hergestellt werden.

Bildungsmedien in der ersten Phase

Im Wintersemester 2020/2021 gab es in Deutschland rund 1,78 Millionen Studierende an Universitäten sowie rund 1,16 Millionen Studierende an Hochschulen. Ca. 500.000 Studierende machen jedes Jahr ihren Abschluss. Knapp 10 % davon sind Lehramtsprüfungen.
Der größte Anteil von Prüfungen erfolgt dabei im Fach Germanistik, gefolgt von Anglistik/Amerikanistik und Mathematik. Die Lehramtsstudierenden entscheiden – oftmals auf Grundlage einer Empfehlung ihrer Dozent/-innen oder Mitstudierenden – frei, mit welchen Bildungsmedien sie arbeiten wollen. Diese sollen drei Aufgaben erfüllen: Sie bereiten fachliche Grundlagen auf, trainieren das wissenschaftliche Arbeiten und bereiten auf die Prüfungen vor. Die meisten Bildungsmedien müssen die Studierenden nicht selbst kaufen, weil sie in den Institutsbibliotheken verfügbar sind. Dabei handelt es sich auch zunehmend um digitale Produkte: Viele Bildungsmedienverlage bieten digitale Versionen ihrer Zeitschriften und Bücher an oder entwickeln Kombi-Produkte mit digitalen Arbeitsaufträgen oder Linksammlungen.

Starke Autor/-innen für die Praxis

Die Arbeit in den Fachverlagen ähnelt der in belletristischen Verlagen: Programmleitungen und Lektorate erhalten von interessierten Autoren oder Autorinnen Buchkonzepte, die sie auf ihre Marktchancen prüfen. Inhalt und Struktur eines neuen Buches müssen zu den Bedürfnissen der Studierenden passen. Es muss neue didaktische Trends aufgreifen, Fachwissen sinnvoll strukturieren und reduzieren und die Studierenden auf ihre spätere Arbeit an Grundschulen oder weiterführenden Schulen vorbereiten. Entscheidet sich der Verlag zur Umsetzung, unterstützt das Lektorat den Autor bzw. die Autorin bei der Weiterentwicklung und Ausarbeitung. Autor oder Autorin sind jedoch selbst für den Inhalt ihres Buches verantwortlich. Oftmals werden Bildungsmedien in der Lehrerbildung deshalb von Dozenten und Dozentinnen an Universitäten und Hochschulen verfasst. Ist das Buch fertig, kümmert sich der Verlag um die digitale und analoge Produktion und organisiert Werbung, Verkauf und Vertrieb. Der Buchhandel spielt dabei eine wichtige Rolle.

Herausgeber: Verband Bildungsmedien e. V.

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