Themendossier:

Was kosten Bildungsmedien?

Bildungsmedien liegen je nach Art in einer Preisspanne von wenigen Euro (z. B. Stempel) bis zu mehreren hundert Euro (z. B. digitale Wandkarte als Schullizenz). Auch die Lehrwerke kosten unterschiedlich viel, je nachdem, ob es sich um Halbjahres-, Jahres- oder Mehrjahresbände handelt, wie aufwändig die materielle Verarbeitung ist, welche Zusatzmaterialien enthalten sind und wie allgemein oder spezialisiert das dargestellte Schulfach oder Themengebiet ist.

Personalkosten, Handelsrabatt & Co.

Die Entwicklung eines Lehrwerks und der dazugehörigen Materialien für Lehrkraft und Lerner dauert für einen Jahrgang üblicherweise mindestens ein Jahr und verursacht in dieser Zeit enorme Kosten, die der Verlag vorfinanzieren muss. Die größten Posten sind dabei mit jeweils rund 30 Prozent des späteren Ladenpreises die Verlagsgemeinkosten (Personalkosten im Verlag, Miete, Transport und Lagerung etc.), die Herstellungskosten (Personalkosten für zusätzliche Dienstleister, Fremdrechte, z. B. für Texte und Bilder) und die Kosten für Buchhandelsrabatte und Vertrieb. Die Honorare für Autorinnen und Autoren machen ca. 7 Prozent aus. Die Herstellung von digitalen Bildungsmedien gegenüber gedruckten bringt den Verlagen keine Ersparnis – statt der Druckkosten fallen dann Kosten für Pressung oder Hosting an. Zusätzlich muss für die Herstellung oft neue Software angeschafft oder gar entwickelt werden. Auch der Einkauf von Fremdrechten im Text- und Bildbereich ist für digitale Bildungsmedien oft teurer als für gedruckte Bücher.

Jährlich steigende Kosten

Jährlich steigen die Preise für Bildungsmedien um ca. 3 Prozent. Diese Preissteigerung ergibt sich durch die jährlich steigenden Kosten für beispielsweise Energie oder Personal, die Herstellung oder die Nutzung von urheberrechtlich geschützten Texten und Abbildungen.
Der durchschnittliche Preis für ein Schulbuch (Hardcover) lag 2023 bei 19,26 Euro.

Kein Zuschuss vom Staat

Bildungsmedien sind nicht staatlich bezuschusst und es gibt auch keine Absatzgarantie durch die Schulbuchzulassung o. ä. Im Gegenteil: In der Allgemeinbildung sind die Bildungsmedienverlage in einem hohen Maß davon abhängig, dass von den Schulträgern jedes Jahr wieder Mittel bereitgestellt werden, über die die Lehrkräfte an den Schulen verfügen können. Fehlen diese Mittel, können die Verlage auch ein gelungenes Lehrwerk, von dem die Lehrkräfte überzeugt sind, nicht refinanzieren. Auch in der Erwachsenenbildung gibt es keine staatliche Bezuschussung – die Lerner kaufen die Lehrwerke im Handel und die Lehrkräfte besorgen ihre Arbeitsexemplare direkt beim Verlag. In der beruflichen Bildung werden Bildungsmedien von den Schulen ausgeliehen, sind von den Schüler/-innen oder Auszubildenden zu kaufen oder werden vom Ausbildungsbetrieb zur Verfügung gestellt.

Herausgeber: Verband Bildungsmedien e. V.

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